Die "Neuen"

Sie haben teilweise 1,5 Jahre auf diesen Moment hingefiebert: Seit Anfang Januar sind 23 Lehrer, ParterInnen, Kinder und Hunde aus Deutschland für ihr neues Leben nach Bolivien gereist. Einige von Ihnen arbeiten seitdem an der deutschen Schule, dem Colegio Alemán “Mariscal Braun” in Achumani, La Paz.

Wir konnten mit vielen von ihnen sprechen und fast alle waren bereit, sich nun der deutschen Gemeinde und Community vorzustellen. Dazu haben wir ein ganz modernes Format gewählt:

„5 Schnelle fragen an…“ (Aus dem Podcast „Gemischtes Hack“). Schauen Sie selbst, was dabei herausgekommen ist.

Familie Heitmann aus Bork zwischen Dortmund und Münster

Judith und Sebastian Heitmann mit Ida und Mio

Was gefällt Euch an La Paz bis jetzt am besten?

Das gute Wetter, da wir aktuell aus Deutschland nur zu hören bekommen, dass es kalt, dunkel und nass ist. Zudem waren die Kinder bis zur Ankunft hier in La Paz dank Winterwelle in Deutschland mit fieberhaften Infekten immer wieder krank und konnten hier schnell wieder gesund werden. Nicht zu vergessen ist die ausgesprochen freundliche und höfliche Art der Parceños.

Was vermisst ihr an zu Hause?

Das Zusammensein im Kreise der Familie und mit engen Freunde.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist euch die Abreise von Deutschland gefallen?

Eher weniger, eine 3

Gibt es etwas, wobei Euch die deutsche Community aktuell helfen kann?

Wir wurden bereits ab Juni 2022 sehr gut an die Hand genommen. Zu dem Zeitpunkt standen die Planungen für die Haus- und Autoübernahme an. Die Familien haben uns sehr geholfen und waren schon da auch neben Haus- und Autothemen bereit Rede und Antwort zu stehen. Hier in La Paz wurde von Seiten der Schule auch alles bestens organisiert, sodass wir uns hier schnell einleben konnten und bereits ein kleines Netzwerk haben.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Beim Einrichten von Internet und Telefon vergingen von Anfrage im Shop bis zur Installation im Haus nur einige Stunden, sodass wir am gleichen Tag bereits WLAN und Co. hatten. In manch anderen Ländern unvorstellbar.

Familie Straub aus Heidelberg

Leonie und Ferdinand Straub mit Flora und Oskar

Was gefällt Euch an La Paz bis jetzt am besten?

Alles eigentlich. Umgebung, Menschen, die Atmosphäre und das Wetter, wenn es nicht gerade den gesamten Tag regnet :).

Was vermisst ihr an zu Hause?

Guten Käse 😊

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist euch die Abreise von Deutschland gefallen?

5 (gemischte Gefühle)

Gibt es etwas, wobei Euch die deutsche Community aktuell helfen kann?

Im Moment nichts Besonderes.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Ein kleines Sprachmissverständnis: Ich (Léonie) habe mit unserem Gärtner Santiago gesprochen. Ferdinand kam dazu, als Santiago gerade davon sprach, dass er sehr religiös sei und ein Christ. Ferdinand hat nur gehört „Soy cristiano“ und hat prompt geantwortet mit „Mucho gusto, soy Ferdinand“.

Familie Petersen aus Büsum

Johanna und Phillip Petersen mit Enrike und Anna

Was gefällt Euch an La Paz bis jetzt am besten?

Uns beeindruckt jeden Tag aufs Neue die Vielfalt der Stadt und die offene Art der Menschen. Das Highlight für die Kinder ist natürlich die Teleferico!

Was vermisst ihr an zu Hause?

Das Meer. Wir kommen aus Büsum an der Nordseeküste.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist euch die Abreise von Deutschland gefallen?

4, eher leicht als schwer.

Gibt es etwas, wobei Euch die deutsche Community aktuell helfen kann?

Bestimmt gibt es viele Antworten auf Fragen, die wir noch nicht kennen, bei denen uns die deutsche Community helfen kann. Aktuell verarbeiten wir noch die vielen neuen Eindrücke und es ist keine Zeit für konkrete Fragen.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Aus Reflex suchen wir noch immer den Anschnaller wenn wir in ein Taxi steigen und sorgen damit stets für Erheiterung.

Familie Lehker / Nesemeyer aus Melle bei Osnabrück

Micha Nesemeyer und Stephanie Lehker (Hund Pina fehlt)

Was gefällt Euch an La Paz bis jetzt am besten?

Nachts gefällt uns die Stadt besonders: Wir haben einen kleinen Spielplatz in der Nähe gefunden, von dem wir abends die Lichter die Stadt genießen können. Außerdem die vielfältigen Möglichkeiten zwischen Stadt-leben und Natur. Das tolle Obst und Gemüse und die netten Menschen

Was vermisst ihr an zu Hause?

Unsere Freunde und Familie sowie manche, von Deutschland gewohnte Lebensmittel, wie z.B. guten Honig.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist euch die Abreise von Deutschland gefallen?

Zwischen 5 und 6. Der Abschied war schon traurig, 

Gibt es etwas, wobei Euch die deutsche Community aktuell helfen kann?

Aktuell nicht, wir sind sehr gut empfangen worden. Vielleicht noch Tipps für sehr gute Restaurants.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Am Flughafen half uns ein Mann, die Koffer auf den Wagen zu tun. Da er aussah wie ein Flughafenmitarbeiter haben wir ja gesagt. Aber dann wollte er den Wagen nicht loslassen und hat sich nur mir viel zu viel Geld abwimmeln lassen. Ich kannte die Währung noch nicht und er hat umgerechnet fast 30 Euro bekommen.

Und als wir das erste Mal auf 5000 Meter waren, sind wir zum Bestaunen der Landschaft ausgestiegen und haben das Auto abgestellt. Als wir wieder einstiegen, ging der Motor nicht an und alle mussten schieben.

Lukas Debnar aus Mühldorf am Inn

Was gefällt Dir an La Paz bis jetzt am besten?

Mir gefallen die Natur und das umliegende Gebirge besonders gut.

Was vermisst ihr an zu Hause?

Vor allem meine Freunde. Aber die nette Aufnahme, die anderen Lehrer und die neuen Bekanntschaften machen es etwas leichter.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist Dir die Abreise von Deutschland gefallen?

Eher bei 7-8.

Gibt es etwas, wobei Dir die deutsche Community aktuell helfen kann?

Aktuell nicht.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

In den ersten Tagen ohne mobiles Internet haben ich mich so verlaufen, dass ich drei Stunden nach Hause gebraucht habe.

Janek Grüger aus Münster

Was gefällt Dir an La Paz bis jetzt am besten?

Viele tolle neue Eindrücke bei angenehmen Temperaturen :).

Was vermisst ihr an zu Hause?

Meine Freunde.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist Dir die Abreise von Deutschland gefallen?

Sehr leicht, 1

Gibt es etwas, wobei Dir die deutsche Community aktuell helfen kann?

Ich glaube nicht. Ich würde mein spanisch gerne verbessern, aber das ist in Arbeit

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Da fällt mir leider keine besondere ein.

Familie Steuer / Schwark aus Klein-Winternheim bei Mainz

Was gefällt Euch an La Paz bis jetzt am besten?

Am besten gefällt uns die Liebenswürdigkeit und Offenheit der Menschen, auf die wir hier treffen. Die Hilfsbereitschaft und Herzlichkeit im Alltag hat es uns sehr leicht gemacht, hier anzukommen und uns wohlzufühlen.

Was vermisst ihr an zu Hause?

Es gibt einen Spruch, der heißt: Zuhause ist, wo die Liebe wohnt, wo Erinnerungen geboren werden, wo Freunde immer willkommen sind und jederzeit ein Lächeln auf dich wartet.“ – Unser Zuhause ist jetzt hier, wir sind glücklich, dass wir gemeinsam hier sein dürfen.

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = sehr leicht), wie schwer ist euch die Abreise von Deutschland gefallen?

Ganz ehrlich: Nach neun Monaten intensiver Vorbereitung, Container packen, Haus ausräumen und den zahlreichen wunderschönen, aber auch sehr intensiven Verabschiedungen konnten wir es am Ende gar nicht mehr erwarten, endlich im Flieger zu sitzen, damit unser großes Abenteuer beginnen kann.

Gibt es etwas, wobei Euch die deutsche Community aktuell helfen kann?

Wir erfahren immer dann Unterstützung und Hilfe, wenn es gerade notwendig ist – bisher konnten wir auf diese Art alle Dinge regeln und organisieren. Trotzdem ist es schön zu wissen, dass wir um Hilfe bitten können, wenn es nötig ist.

Erzählt eine Anekdote, die ihr in den ersten Wochen hier erlebt habt.

Wie lange darf die Anekdote werden?

Auf der Suche nach einer bestimmten Buchhandlung in St. Miguel bat ich eine freundlich lächelnde Frau um Rat. Sie ließ es sich nicht nehmen, meine beiden ältesten Söhne und mich mit ihrem Auto persönlich zur gesuchten Buchhandlung zu fahren. Das Navi zeigte 15 Minuten Fahrt an (hier hätte man stutzig werden können), aber die Fahrt nach El Alto hoch war unterhaltsam und sehenswert und nach einem Umweg von weiteren 20 Minuten setze sie uns tatsächlich vor der von uns gesuchten Buchhandlung ab.

Als ich dort dann meine Bücherliste des Colegio zückte, sagte mir der Verkäufer nett, aber auch etwas mitleidig, dass es diese Bücher doch nicht hier oben in El Alto gäbe, sondern nur in der Zweigstelle in St. Miguel, die, wie sich später herausstellte, keine 200 Meter von unserem ursprünglichen Ausgangs-punkt entfernt lag. Ein weiterer Anwesender der Buchhandlung stellte sich uns als der bolivianische Botschafter aus Berlin vor, der sich zum Heimaturlaub in La Paz befand. Er ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich zu einem Truffi zu begleiten, damit wir wieder sicher in Achumani ankommen.