Gedanken zum Monatsspruch

Zwei Dinge fallen mir auf zum Monatsspruch für April 2024.

Zum einen: Unser Bekenntnis wird erwartet und gefordert. Jedoch erst als Antwort auf eine Frage. Erst wenn wir um Auskunft gebeten werden, sollen wir Zeugnis geben und darüber sprechen, was uns bewegt und worauf wir hoffen. Aus dem Unterricht in der Schule wissen wir, dass viel besser gemerkt werden kann, was erfragt wird, als was ins Blaue hinein vorgetragen wird, ohne die Fragen der Schülerinnen und Schüler zu berücksichtigen. Das gilt auch fürs Coaching. Und dem Verhältnis von Eltern und heranwachsenden Kindern würde es ebenso guttun, wenn die Älteren die Jüngeren nicht mit ihren Erfahrungen und vermeintlichem Besserwissen überschütten, sondern warten bis sie ihre Fragen stellen.

Das andere, was mir aufgefallen ist: Da wird so selbstverständlich davon ausgegangen, dass eine Hoffnung in uns ist. Dass wir Hoffnung haben. Ist das so sicher? Kenne ich nicht auch die hoffnungslose Sicht auf die Welt mit ihren Kriegen, den Umweltschäden, dem Artensterben, der Diskriminierung von Menschen anderer Hautfarbe, Religion und sexueller Orientierung. Doch, ich kenne sie. Es ist bestimmt kein Zufall, dass uns dieses Wort in der Nähe von Ostern begegnet. Noch liegt Auferstehung in der Luft. Noch singt es vom neuen Leben. Der Weg Jesu durch Tod und Grab hinein in ein neues unvergängliches Leben bietet sich uns an als Grund der Hoffnung. Darauf zu schauen und sich darauf zu verlassen, zaubert keine andere Welt und nimmt das Leiden im persönlichen Leben nicht weg. Aber es zeigt uns: Es gibt eine Hoffnung auf Verwandlung und neues Leben, auch wenn die Welt dafür wenig Anlass gibt. Und vielleicht hilft uns diese Hoffnung, durchzuhalten ohne Resignation und uns einzusetzen für das Leben und den Frieden inmitten dieser Welt, in der wir leben. Amen