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Mediation zum Monatsspruch Mai

Dorothea Frank

1. Mai 2025

Zu dir rufe ich, Herr, denn das Feuer hat das Gras der Steppe gefressen, die Flammen haben alle Bäume auf dem Feld verbrannt. Auch die Tiere auf dem Feld schreien lechzend zu dir, denn die Bäche sind vertrocknet. Joel 1,19 – 20

Das passt so gar nicht zu dem, was ich in Gedanken und Gefühlen mit dem Monat Mai verbinde. Die ersten lauen Nächte, der Duft blühender Bäume, zartes Grün, Hochzeitsmonat, Wie lieblich ist der Maien.

Und doch weiß ich: die Gefühle und inneren Bilder, die für mich zum Mai gehören, sind den Menschen, die im Süden unserer Welt leben, unbekannt. In vielen Regionen des Südens sind Dürren und der fehlende Regen eine alltägliche Sorge.  


Ich habe einen Dokumentarfilm von Miguel Hilari (Después de un incendio) gesehen, der mich dies gerade für Bolivien gut hat nachempfinden lassen. Wie das ist, wenn Menschen vor dem Feuer fliehen müssen, alles zurücklassen und ohne Behausung und mit nichts dastehen. Verkohlte Bäume, ohne Laub, verendete Tiere, keine Spur von Grün. Eine gespenstische Landschaft.  

Auch von Afrika kenne ich diese Bilder: trockene, rissige Böden, ausgetrocknete Flüsse und elend verdurstende Viehherden.

Der Monatsspruch für Mai lässt mich fragen: Wie bringe ich diese beiden Bilder nun zusammen? Haben sie etwas miteinander zu tun? Schon vor dem Klimawandel gab es Dürren und Wüsten. Aber der Zusammenhang zwischen der zunehmenden Veränderung des Klimas und dem Lebensstil mit wachsendem Verbrauch von Energie auf der nördlichen Erdkugel ist nicht zu übersehen. Der Anstieg der Temperaturen lässt die Meere steigen und gefährdet die Bewohner an den Küsten. Die Monokulturen laugen die Böden aus. Eine Bekannte aus Chile schreibt, dass Konzerne die Quellen in den Tälern aufkaufen und die Bewohner keinen Zugang mehr zu gesundem Trinkwasser haben. Sie holen es aus Tümpeln oder müssen es von Tankwagen kaufen.

Wie passt das zusammen, meine Gefühle für den duftenden und grünenden Mai und diese Bilder der Dürre und des Mangels? Es passt gar nicht zusammen und das wiederum passt mir ganz und gar nicht. Um meiner Menschengeschwister im Süden und um der Schöpfung willen kann ich die Augen nicht verschließen. Ich kann nicht so tun als ginge mich das Ganze nichts an. Außerdem wird die Veränderung des Klimas zunehmend auch dort spürbar, wo im Mai die Bäume blühen und die Verliebten sich im Park treffen.


Ich wünsche euch romantische Erinnerungen an den Mai und zugleich hoffnungsvolles Handeln gegen den Klimawandel im Mai 2025.

 

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