Meditation zur Jahreslosung 2025

Viel Freiheit steckt in diesen Worten, aber auch viel Verantwortung. Wer kennt nicht aus eigener Erfahrung die Frage: Wie finde ich zur für mich richtigen Entscheidung? Mit wem gehe ich eine Beziehung ein? Welchen Beruf wähle ich? Welcher politischen Partei gebe ich meine Stimme?  Auswählen, sich entscheiden für etwas und sich trennen von etwas anderem, das gehört zum Leben. 

Prüfet alles und behaltet das Gute.

Zunächst ermutigt das Wort, sich auf das volle Leben einzulassen. Vieles kennenzulernen, manches auszuproben, Neuland zu betreten. Das ist ein Abenteuer. Das kann auch schief gehen. Und daher ist die Haltung verständlich: lieber nicht ausprobieren, kein Risiko eingehen, nicht über das schon Bekannte und Bewährte hinausgehen.

Was ich erlebt und fahren habe, das soll ich einer Prüfung unterziehen. Dabei kann ein gutes Ergebnis herauskommen. Ich kann mir aber auch die Finger verbrennen und den Mund. Das Bild von einem Sieb kann deutlich machen, dass es darum geht zu behalten, was mir wichtig und was gut für mich ist, und mich zu trennen von dem, was nicht zu mir passt und mir nicht entspricht. Mit dem Ziel, das Gute zu behalten.

Was aber ist das Gute? Darüber lässt sich streiten. Ist es das Perfekte, das Fehlerlose? Ist es das, was mir persönlich am meisten bringt, was mein Ansehen und meinen Einfluss vergrößert? Die Bibel sagt: Gut ist, was in der Liebe geschieht. Was nicht nur mir, sondern auch den anderen nützt. Was Gerechtigkeit und Frieden, Solidarität und Verbundenheit wachsen lässt. Was nicht nur nach Gewinn strebt, sondern auch die Folgen für die Umwelt im Blick hat.

Es liegt in meiner Verantwortung, was ich mir zu eigen mache und wovon ich mich trenne. Das kann schmerzlich sein. Bei diesem Auswahlprozess bin ich nicht nur auf mich allein gestellt. Ich kann mir Unterstützung holen. Zur Klärung kann ein Gespräch mit einer Freundin helfen. Weisung aus der Heiligen Schrift und das Gebet. Auch die Erfahrung, die andere vor mir gemacht haben. Und immer wieder hören auf das, was mein Herz sagt.

Prüfet alles und behaltet das Gute. Dies zu üben und nicht zu verzweifeln, wenn es nicht klappt, dazu haben wir ein ganzes Jahr Zeit. 

Ich wünsche Ihnen und euch Mut, neue Wege zu gehen, Einsicht in das, was gut ist und das Vertrauen, dass wir begleitet sind auch in schwierigem Gelände.

Gottes Segen zum neuen Jahr 2025 und herzliche Grüße

Eure Pastora

Dorothea Frank