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Meditation zum Monatsspruch März 2024

Dorothea Frank

25. Feb. 2024

Fürchtet euch nicht. Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden. Mk 16,6

Hat da jemand etwas verwechselt, frage ich mich, als ich mir den Monatsspruch für März vornehme, um dazu eine Meditation zu schreiben.   


Diese Worte gehören hinein in die Ostergeschichte. Ein Engel spricht sie zu den Frauen. Die suchen voller Angst und Unsicherheit am Grab nach Jesus. Ohne Erfolg. Er ist nicht da, wo sie ihn hingelegt hatten. Der Bote des Himmels scheint mehr zu wissen. Jesus ist nicht länger am Ort des Todes, er ist auferstanden. Von Gott herausgerufen aus dem Tod, hineingerufen in ein neues, ewiges Leben.

Aber so weit sind wir noch nicht. Zuerst kommt die Passionszeit. Wir können nicht einfach überspringen, was vorher kommt und nicht überblättern, was wie ein dunkles Kapitel der Ostergeschichte vorausgeht. Auch wenn wir dies gerne täten.


Dem neuen Leben geht Jesu Weg durch Unrecht und Verrat, Gewalt und Erniedrigung voraus. Passion. Die Bibel sagt, dass Jesus diesen Weg für uns auf sich genommen hat aus Liebe. Viele wollen oder können das nicht annehmen. Es ist ihnen peinlich, dass sie mit diesem Leiden etwas zu tun haben sollen. Kennen Sie das? Ich kenne es. Wenn ich jedoch ehrlich hinschaue, entdecke ich, dass auch ich selbst verstrickt bin, bewusst oder unbewusst beteiligt, schuldig, wenn nicht am Tod, aber an unwürdigen Lebensverhältnissen, Ausgrenzung und ungerechter Verteilung von Gütern und Chancen.


Vielleicht kann ein kurzer, verfrühter Blick auf Ostern helfen, dass wir den Weg durch die Passion Jesu und unsere eigenen Leidenszeiten besser durchhalten. Dass wir uns erinnern lassen, dass der Lebendige der Gestorbene, der Auferstandene der Gekreuzigte ist. Vielleicht hilft uns dieser flüchtige Blick auf Ostern, ehrlicher hinzusehen, unschuldiges Leiden mehr zu Herzen zu nehmen und entschiedener dagegen aufzubegehren. So geht uns der Atem der Hoffnung nicht aus bis es heißt: durchgestanden, auferstanden. All das, was jetzt schwer zu ertragen ist, ist nicht das Letzte, weil Jesus auferstanden ist, weil am Ende das Leben siegt – auch wenn es manches Mal unterwegs nicht danach aussieht.

 

Eine gesegnete und nachdenkliche Passionszeit.


Ihre/ Eure Pastora Dorothea Frank

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