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Wie wird man eigentlich Pastor im Ausland?

Micha Nesemeyer

5. Apr. 2023

Als Pastor im Ausland? Wie funktioniert so etwas eigentlich? Alle Antworten mit Pastor Jörg im Interview.

Wie wird man eigentlich Pastor in Bolivien?


Wir hatten, bevor uns Pastor Jörg verlässt, noch einmal die Chance, mit ihm zu sprechen. Denn als deutscher Pastor in ein 10.000 km entferntes Land zu reisen, ist schon etwas Besonderes. Wie kam er dazu? Gibt es Voraussetzungen? Was sind seine nächsten Pläne?

Alle Antworten jetzt im Interview.

 

IELHA: Hallo Jörg. Danke, dass Du Dich für das Interview bereiterklärst

Jörg: Hallo Micha. Natürlich. Das freut mich doch, ein bisschen erzählen zu können.

 

IELHA: Jörg, wie wird man eigentlich Pastor im Ausland?

Jörg: Da gibt es mehrere Möglichkeiten. In meinem Fall war es eine Beauftragung im Ruhestand. Das sind in der Regel 10 Monate. Doch durch die Corona-Pandemie hat sich die Zeit für mich verlängert. Ich war nun insgesamt 1,5 Jahre in dieser Gemeinde, von denen ich aber auch einige Zeit über Online-Plattformen den Gottesdienst aus Deutschland geleitet habe.

 

IELHA: Muss man etwas bestimmtes können? Wie läuft das Verfahren?

Jörg: Für die 10-monatige Ruhestandsbeauftragung gab es ein Bewerbungsgespräch, das auch zu meiner Zeit online durchgeführt wurde. Dann habe ich mich noch einmal online mit der Gemeinde vor Ort getroffen und wir haben gemeinsam geschaut, ob die Chemie passte. Da alles so weit gut war, habe ich im September 2021 meinen Auslandsdienst gestartet.

 

IELHA: Wird man bezahlt?

Jörg: Ja, es gibt eine kleine Aufwandsentschädigung. Das ist nicht viel, aber es wird ja auch hier in Bolivien viel geboten. Außerdem wurde mir der Flug und die Auslandskrankenversicherung gezahlt.

 

IELHA: Welche Arbeit gibt es hier vor Ort?

Jörg: Zuerst einmal natürlich die meist wöchentlichen Gottesdienste. Unsere Gemeinde in La Paz ist relativ klein, deshalb ist auch die klassische Gemeindearbeit nicht so umfangreich. Aber ich hatte auch schon zwei schöne Trauungen, es wird Seelsorge angeboten und natürlich bin ich bei der monatlichen Recreación sowie dem Seniorenclub dabei.



 

IELHA: Wie scher ist dir die Entscheidung gefallen, im Ausland als Pastor zu arbeiten?

Jörg: Südamerika war keine schwere Entscheidung. Ich war vor Pastorenzeit ein paar mal hier und liebe diesen Kontinent einfach. Und 10 Monate sind für eine jahrzehntelange Ehe auch kein Problem *grinst*

 

IELHA: Was war besonders schön an La Paz bzw. Bolivien?

Jörg: Da fallen mir ein paar Dinge ein: Der Titicacasee mit der Isla del Sol oder der Sajama-Nationalpark. Und ich mochte auch die „Einsamkeit“ und Ruhe an vielen Orten hier in Bolivien. Ich habe die Sonnenuntergänge genossen, die Struktur der Berge. Ich habe mich ästhetisch in diese Gegend verliebt.

Aber mir fällt auch eine Situation ein, die ganz gut auch die Menschen hier vor Ort zusammenfasst: Ich bin mit dem Puma Katari gefahren (Das ist der städtische Bus in La Paz, Anm. der Red.). Dieser fährt immer mit Schaffner und Fahrer. Besonders hat mich die Aufmerksamkeit, wie Menschen dort betreut werden, entzückt. Die Hilfe beim Ein- oder Aussteigen und die Freundlichkeit insgesamt.

Außerdem hat mich die Gemeinde beeindruckt. Es ist eine erstaunliche Gemeinde - nicht groß - aber dafür mit einem harten Kern und mit ganz viel Liebe und Herz bei der Sache.

 

IELHA: Eine Sache noch: Wie geht es jetzt für dich weiter?

Jörg: Ich mache noch die Gottesdienste im Mai. Und danach habe ich noch keine großen Pläne. Jetzt ist erstmal wieder meine Frau dran.

 

IELHA: Vielen Dank Jörg für deine Zeit.

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