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Meditation zum Monatsspruch April 2025

Dorothea Frank

29. März 2025

Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete? Lk 24,32

Brennen. Dazu fällt mir spontan ein: Sonnenbrand. Brandschutz.  Brennender Dornbusch. Französisch désir ardent: Sehnsucht, Verlangen.  


Brennen hat meist mit Feuer zu tun, mit Hitze und Flammen. Daher hat brennen auch eine gefährliche, bedrohliche Seite. Ausgebrannt. Burn-out. Das kann Leben zerstören und Zusammenleben gefährden. Brennen kann aber nicht nur eine Wunde, der Wald oder ein Haus, auch das Herz kann brennen. 


Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?

So fragten sich die zwei Freunde Jesu. Sie waren auf dem Weg nach Emmaus. Ein dritter Wanderer war zu ihnen gestoßen. Sie gingen miteinander. Die beiden redeten. Der dritte hörte zu. Er spürte ihre Enttäuschung, ihren Schmerz, weil der, auf den die beiden und viele andere gesetzt hatten, kläglich gescheitert war. Wie ein Verbrecher starb er am Kreuz. Dabei war er für so viele Hoffnungsträger und Vorbild gewesen. Jetzt scheint alles vorbei und verloren. Irgendwann stellt der dritte eine Frage. Die beiden Jünger wundern sich. Ihr Weggefährte scheint keine Ahnung zu haben von dem, was sich in Jerusalem zugetragen hatte und was ihr Herz schwer machte. Als es dunkel wird, wollen sie ihn nicht alleine weitergehen lassen. Bleib doch und iss mit uns. Er lässt sich bitten und bleibt. Tischgemeinschaft. Der dritte spricht das Tischgebet und teilt das Brot. Dann ist er plötzlich weg. Und ihnen dämmert es. Sie erinnern sich an die Zeit, als Jesus noch bei ihnen war. Genauso hat er gebetet und das Brot geteilt. Da sind sie gewiss: Jesus ist nicht tot. Er lebt. Zurückblickend fragen sie: Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete.


Erst als er weg war, wird ihnen bewusst, dass etwas mit ihnen und ihrem Herzen passiert ist. Fast wie in einer Liebesgeschichte: als sie gegangen war, spürte er, was sie ihm bedeutet und wie sehr sein Herz an ihr hängt. Die Jünger wissen es nicht nur mit dem Kopf. Sie spüren es im Herzen. Ohne es beweisen zu können, sind sie sicher: Jesus ist nicht tot. Er lebt. Er hat ihr Herz entzündet.

Menschen, die dieses Feuer im Herzen spüren, wollen es auch in anderen anzünden. Sie anstecken und ermutigen. Das aber kann nur Gott selbst und sein Geist bewirken, der oft im Bild von Flammen dargestellt wird.  


Vielleicht meldet sich bei manchen die Erinnerung an eine ähnliche Erfahrung. Etwas berührt zutiefst. Spricht an. Bringt zum Klingen. Eine Begegnung ist vorbei, aber wir spüren noch Kraft aus ihr. Ein Gottesdienst ist zu Ende und wir gehen mit einem Lied zuversichtlich in die neue Woche. Manche erzählen von einem Engel, der in der bedrohlichen Situation plötzlich da war. Es kann auch ein Wort sein, das uns trifft und unser Herz brennen lässt. Warum soll das Brennen des Herzens nur für eine menschliche Liebe gelten? Erlauben wir uns, auch unsere Gotteserfahrung damit auszudrücken. Unser Gefühl, wenn wir das Abendmahl empfangen oder die Kraft des Segens spüren am Ende eines Gottesdienstes. Warum nicht brennen für Gott. Sich sehnen nach seiner Nähe.


Brannte nicht unser Herz in uns? Ein sinnlicher und ganzheitlicher Ausdruck für eine Erfahrung mit Gott. Trauen wir uns?

 

Ich wünsche eine gesegnete Passionszeit und ein fröhliches Osterfest! 

 

Eure/ Ihre Pastora Dorothea      

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